








Umbau und Erweiterung zu einer Bücherei, Gundelsheim
Wir freuen uns über die Vergabe des 1. Preises im Wettbewerb zum Umbau und der Erweiterung eines alten Bestandsgebäudes in eine Bücherei in Gundelsheim.
Auftraggeber:
Gemeinde Gundelsheim
vertreten durch Bürgermeister Jonas Merzbacher
Auszug aus dem Juryprotokoll:
<< Städtebaulich wird die Maßstäblichkeit und Körnung des Ortes sehr gut interpretiert und ergänzt. Durch die bauliche Addition zweier weiterer Häuser mit Scheunencharakter schafft der Verfasser eine gelungene Integration in den Altort von Gundelsheim.
Die Größe des Vorplatzes sowie die Höhenstaffelung der Fassaden korrespondieren sehr gut mit der Umgebung, wohingegen die direkte Anordnung der Stellplätze senkrecht zur Straße die harmonische
Freiflächengestaltung konterkariert und überdacht werden sollte. Der barrierefreie Zugang über eine schräge Platzebene wirkt selbstverständlich und führt zu einem Eingang, der klar erkennbar und gut akzentuiert ist.
Während der äußere Charakter des Gebäudeensembles durch seine Einfachheit und den subtilen Umgang mit Bestand und Neubau besticht, wird im Inneren eine Vielzahl von lebendigen Ideen zum Thema „Bauen im Bestand“ geboten, die auch eine komplexe und reiche Innenraumgestaltung ermöglichen. Zum einen sieht der Entwurf ein Verweben der alten und neuen Grundrissstruktur mit dem Resultat „einer“ Einheit vor, die im Inneren viele unterschiedliche Raummomente wie beispielsweise das Thema ,Haus im Haus‘ bietet. Zum Anderen werden belassene und vorgefundene Raumfragmente wie zum Beispiel die Kappendecke oder die Schweinetröge Teil des neuen Konzeptes. So kann das Gebäude seine Vergangenheit zeigen, ohne sich der Gegenwart zu verschließen.
Durch die großzügige Überbauung sowie die mehrgeschossigen und luftigen Raumlösungen ist die Kubatur am oberen Limit angesiedelt. Sie wird aber von der Jury als durchaus städtebaulich und wirtschaftlich vertretbar eingestuft. Da ein überwiegender Teil des Raumprogramms gut sortiert im Erdgeschoss angeboten wird, ist insgesamt eine hohe Funktionalität gegeben.
Die Fassadengestaltung mit Holz in Anlehnung an regionales Material wird begrüßt. Es wird jedoch angeregt, den Anteil an transparenten Flächen zu überprüfen und diesen ggf. zu reduzieren. >>